ME/CFS

ME = Myalgische Enzephalomyelitis

CFS= Chronic Fatigue Syndrome

ME/CFS ist eine chronische Erkrankung mit vielen möglichen Beschwerden. Häufig beginnt die Erkrankung nach einer akuten Mononukleose-Infektion (Pfeifferschem Drüsenfieber), Grippe, Covid-Erkrankung oder Corona-Impfung.

 

Zu den Merkmalen gehören:

 

  • Eine starke, vorher nicht gekannte Müdigkeit + Erschöpfung, die durch Ruhe und Erholung nicht besser wird. Alltägliche Dinge wie zur Arbeit oder in die Schule zu gehen, sich mit Freunden/Familie zu treffen, Hausarbeiten und Körperpflege kostet viel Kraft oder ist nicht mehr möglich.
  • Eigestörter oder nicht erholsamer Schlaf. Dazu gehören Einschlafprobleme, häufiges Aufwachen oder das Gefühl, morgens genauso erschöpft zu sein wie vor dem Zubettgehen.
  • Brainfog (Gehirnnebel), Konzentrationsstörungen, stark verlangsamtes Denken, Wortfindungsstörungen und ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis.
  • Kreislaufbeschwerden wie Schwindel, Übelkeit, erhöhter Puls oder Herzrasen. Diese treten vor allem im Sitzen oder Stehen auf und bessern sich im Liegen (orthostatische Intoleranz).
  • Schmerzen (Kopf, Gelenke, Muskeln, Nerven oder Lymphknoten).
  • Mögliche weitere Symptome sind z.B. grippeähnliche Beschwerden, Haarausfall, Angst-und Panikattacken, Tinnitus/Hörverlust, Sicca-Syndrom (Trockene Augen/Mund), Depressionen, Ganzkörperschmerzen, eine erhöhte Reizempfindlichkeit oder Verdauungsbeschwerden.
  • Die sogenannte Post-Exertional Malaise (PEM) ist das leitende Merkmal einer ME/CFS. Nach körperlichen und geistigen Aktivitäten können die Beschwerden zunehmen. Häufig reichen dafür leichte Aktivitäten aus. Eine PEM tritt manchmal erst 1 bis 2 Tage nach der Anstrengung auf und kann Tage, Wochen oder auch länger andauern.

 

Weitere typische Merkmale:

 

  • Häufig gibt es bessere Phasen, wo man das Gefühl hat, man sei auf dem Weg der Besserung, da die Beschwerden und das Krankheitsgefühl nicht mehr so präsent sind - gefolgt von schlechten Phasen, wo gar nichts mehr geht. Der Verlauf kann also wellenförmig oder auch konstant (schlecht) sein.
  • ME/CFS lässt sich je nach Art und Stärke der Beschwerden in unterschiedliche Schweregrade einteilen, von leicht bis sehr schwer.

 

Gefühlte (reale!) Merkmale:

 

  • Man fühlt sich wie „vom Laster überfahren“
  • Alles ist zu viel, allein der Gedanke an kleine Aktivitäten oder Situationen ermüden und erscheinen unmöglich
  • Akku-Vergleich (z.B. 30%)
  • Man fühlt sich als würde das Leben an einem vorbei ziehen und man hört immer mehr auf zu existieren
  • Man fühlt sich als würde man im Nebel verschwinden
  • Man fühlt sich als würde man daran Stück für Stück zerbrechen
  • Man fühlt sich als würde man verrückt werden

 

Durch die Zunahme von Long-Covid-Erkrankten findet ME/CFS immer mehr Beachtung und wird „ernster“ genommen. Die Diagnose jedoch ist sehr schwierig und erfolgt, wenn, dann oft erst nach Jahren. Oftmals haben die Erkrankten eine jahrelange Ärzte-Odysee hinter sich. Die schulmedizinische Ursache ist bisher ungeklärt und es gibt kaum bis wenige vielversprechende Studien.